Kaum habe ich Rom verlassen und bin wieder in Deutschland, begegnet mir im Herzen Bayerns ein antiker Tempel. Der Bau atmet den Geist der mediterranen Welt, trägt aber einen germanischen Namen: Die Walhalla in Regensburg, erbaut vom bayrischen König Ludwig I. zu Ehren "rühmlich ausgezeichneter Teutscher". Deren Büsten lassen sich im Inneren des Tempels besichtigen. Die meisten Besucher genießen allerdings lieber die schöne Aussicht über das Regensburger Donautal von den Stufen des klassizistischen Gebäudes.
Das Pathos ist dennoch eminent und bedarf dringend der Abkühlung. Da bietet sich in Regensburg das lieblich in einem Park gelegene Milch-Schwammerl an. Es handelt sich um eines der wenigen erhaltenen Beispiele eines so genannten Pilzkiosks. Diese Baugattung diente in den Fünfzigerjahren dazu, den Absatz von Milchprodukten in der Bevölkerung zu fördern. Das Regensburger Milch-Schwammerl steht heute unter Denkmalsschutz. Nach einer kläglichen Existenz als Dönerbude hat ein freundlicher Herr es wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt und bietet dort Milchkaffee und verschiedene Erfrischungen an.
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