Klaus Berger beim Vortrag |
Würdenträger hin oder her - Berger ließ sie wissen, dass die Apokalypse allen Formen weltlicher Macht nicht gerade mit Respekt begegnet - anders als Paulus, der im Römerbrief schreibt: "Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam" (13,1) - sondern eher mit Verachtung: Für die Apokalypse sind die irdischen Mächte Teufelszeug. Für all das steht in der Apokalypse "Rom" - und seine Zerstörung ist die "vorletzte Station der Weltgeschichte". Erst danach wird es lichtreich und friedlich:
"Die Kirche der Zukunft ist die der Offenbarung des Johannes. Also keine Summe von Seelchen im Nachthemd, keine Mischung aus Kindergarten und Krankenhaus, kein Zauberberg-Sanatorium wie bei Thomas Mann sondern wie eine Hochzeit im Mai oder Anfang September. Endlich Frieden, endlich keine nächtlichen Schreie. Keine 'German Angst'. Eine geschwisterliche, musikalische Kirche, denn: Wer singt, wird auferstehen."
Klaus Berger und Verleger Manuel Herder |
Klaus Berger spannte einen weiten Bogen von den Edelsteinen der Himmelstadt und der Architektur le Corbusiers, über Adenauer und de Gaulle in der Kathedrale von Reims bis hin zu Joachim von Fiore. Auch mit den Apokalypse-Motiven in Hevy-Metal-Songs hat sich Berger beschäftigt:
"Gewiss, die Apokalyptik der Heavy Metal-Szene kommt ohne Gott und Christus, ohne Babylon, Jerusalem und Brautmystik aus, aber sie dokumentiert im Nachhinein den Wert und die Leistung der christlichen Apokalyptik: Diese hat für 1500 Jahre die wilden Tiere dieses Zoos gezähmt und gebändigt. Sie hat mit kräftigen Akzenten den Depressionen und Ängsten ein Hochzeitliches Mahl gegenüber gestellt."Pater Bernd Hagenkord von Radio Vatikan hat seine Eindrücke des Vortrags hier aufgeschrieben. Und eine gekürzte Fassung des Vortrags lässt sich hier nachlesen. Den Kommentar kann man hier kaufen - er ist übrigens auch als E-Book zu haben.
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