Bei Radio V…, äh Vatican News ist ein Trailer zum Film "Pope Francis – A Man Of His Word" des deutschen Regisseurs Wim Wenders zu sehen, der in Deutschland um 14. Juni ins Kino kommt. Pressevorführungen in Berlin, Hamburg und München sollen demnächst stattfinden.
Vatican News schreibt: "Papst Franziskus selbst wird sich in dem Film direkt an die Zuschauer wenden und seine Geschichte erzählen. Mit Unterstützung des Vatikans konnte der deutsche Filmregisseur Wenders bei der Vorbereitung des Films mehrere lange Gespräche mit dem Papst führen, Einblick in die Archive nehmen und exklusives Bildmaterial verwenden. In dem Film wird der Papst über seine Lieblingsthemen wie ökologische Verantwortung, Migration, Konsum und soziale Gerechtigkeit sprechen."
"Zum ersten Mal in der Geschichte" öffne der Papst für ein solches Projekt die Türen, heißt es in einem englischsprachigen Trailer des Films. Das stimmt nicht ganz. In den Vierzigerjahren entstand „Pastor Angelicus“, ein Propagandafilm, der anlässlich des 25. Jubiläums der Bischofsweihe von Papst Pius XII. produziert und 1943 veröffentlicht wurde.
In einem Essay für die Herder Korrespondenz habe ich mich schon in letzten Sommer mit den beiden Filmprojekten beschäftigt. Als Regisseur für "Pastor Angelicus" wurde damals Luis Trenker engagiert, der kurz zuvor bei den Nazis in Ungnade gefallen war und nun eine Anschlussverwendung in Italien brauchte. Der Film blickt zurück auf den Werdegang des Papstes und zeigt sein Wirken: Audienzen für Abgesandte aus fernen Ländern, Ansprachen an Arbeiter, der Papst im Gespräch mit Kommunionkindern, schließlich seine Begegnung mit Kriegsversehrten. Im Mittelpunkt des Films steht die Friedensbotschaft des Papstes. Aber die erwünschte Breitenwirkung kam nicht zustande. Die Verbreitung mitten im Zweiten Weltkrieg erwies sich als schwierig, auch wirkte Pius XII. eher entrückt und abgehoben. In Deutschland konnte der Film ohnehin nicht gezeigt werden.
Mit solchen Widrigkeiten muss bei "Pope Francis – A Man Of His Word" nicht gerechnet werden. Hinter dem Projekt steht der neue starke Mann der vatikanischen Medienaktivitäten, Dario Viganò. Der italienische Priester war seit 2013 Direktor des vatikanischen Fernsehzentrums „Centro Televisivo Vaticano“ (CTV) und wurde Mitte 2015 zum Präfekten des neu gegründeten Kommunikationssekretariates ernannt, in dem im Rahmen der Kurienreform die gesamte Öffentlichkeitsarbeit des Heiligen Stuhls gebündelt werden soll. Dario Viganò gilt seit seiner Promotion in den Neunzigerjahren über "Kirche und Kino" als Filmexperte. Bei den Filmfestspielen in Venedig 2003 traf er erstmals mit Wim Wenders zusammen, wo er ihm den katholischen "Premio Robert Bresson" überreichte.
Wenders erhielt bereits in den Neunzigerjahren eine theologische Ehrendoktorwürde der Universität Fribourg. Spirituelle und religiöse Themen spielten in Wenders’ Werk schon immer eine wichtige Rolle. Zu seinen großen Erfolgen zählt der Film "Der Himmel über Berlin" von 1987, dessen Protagonisten zwei Engel sind, gespielt von Bruno Ganz und Otto Sander. Nun hilft Wenders, Franziskus ins Kino zu bringen.
Dass Wenders' Film, genauso wie sein Vorläufer aus den Vierzigerjahren, nicht ganz ohne Pathos auskommt, lassen die Trailer bereits erahnen...
"Zum ersten Mal in der Geschichte" öffne der Papst für ein solches Projekt die Türen, heißt es in einem englischsprachigen Trailer des Films. Das stimmt nicht ganz. In den Vierzigerjahren entstand „Pastor Angelicus“, ein Propagandafilm, der anlässlich des 25. Jubiläums der Bischofsweihe von Papst Pius XII. produziert und 1943 veröffentlicht wurde.
In einem Essay für die Herder Korrespondenz habe ich mich schon in letzten Sommer mit den beiden Filmprojekten beschäftigt. Als Regisseur für "Pastor Angelicus" wurde damals Luis Trenker engagiert, der kurz zuvor bei den Nazis in Ungnade gefallen war und nun eine Anschlussverwendung in Italien brauchte. Der Film blickt zurück auf den Werdegang des Papstes und zeigt sein Wirken: Audienzen für Abgesandte aus fernen Ländern, Ansprachen an Arbeiter, der Papst im Gespräch mit Kommunionkindern, schließlich seine Begegnung mit Kriegsversehrten. Im Mittelpunkt des Films steht die Friedensbotschaft des Papstes. Aber die erwünschte Breitenwirkung kam nicht zustande. Die Verbreitung mitten im Zweiten Weltkrieg erwies sich als schwierig, auch wirkte Pius XII. eher entrückt und abgehoben. In Deutschland konnte der Film ohnehin nicht gezeigt werden.
Mit solchen Widrigkeiten muss bei "Pope Francis – A Man Of His Word" nicht gerechnet werden. Hinter dem Projekt steht der neue starke Mann der vatikanischen Medienaktivitäten, Dario Viganò. Der italienische Priester war seit 2013 Direktor des vatikanischen Fernsehzentrums „Centro Televisivo Vaticano“ (CTV) und wurde Mitte 2015 zum Präfekten des neu gegründeten Kommunikationssekretariates ernannt, in dem im Rahmen der Kurienreform die gesamte Öffentlichkeitsarbeit des Heiligen Stuhls gebündelt werden soll. Dario Viganò gilt seit seiner Promotion in den Neunzigerjahren über "Kirche und Kino" als Filmexperte. Bei den Filmfestspielen in Venedig 2003 traf er erstmals mit Wim Wenders zusammen, wo er ihm den katholischen "Premio Robert Bresson" überreichte.
Wenders erhielt bereits in den Neunzigerjahren eine theologische Ehrendoktorwürde der Universität Fribourg. Spirituelle und religiöse Themen spielten in Wenders’ Werk schon immer eine wichtige Rolle. Zu seinen großen Erfolgen zählt der Film "Der Himmel über Berlin" von 1987, dessen Protagonisten zwei Engel sind, gespielt von Bruno Ganz und Otto Sander. Nun hilft Wenders, Franziskus ins Kino zu bringen.
Dass Wenders' Film, genauso wie sein Vorläufer aus den Vierzigerjahren, nicht ganz ohne Pathos auskommt, lassen die Trailer bereits erahnen...